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von Trainspotters » 08 Nov 2010 11:12
Ich schwöre auf Roco-Line mit Bettung. Von der Vollständigkeit des Gleissystems kann sich C-Gleis noch jede Menge abschauen. Dreiwegweichen, Große Bogenweichen (R 5/6) mehrere Doppel- und Einfache Kreuzungsweichen, Hosenträger, verschiedene Kreuzungen. Herz was willst Du mehr. Dazu ist das Gleis 100% trittfest und wenn ich eine Stromeinspeisung in Roco-line mache, dann reicht die auch über einige Meter.
Aber leider gibt es dieses Gleis nicht mehr und was noch viel weniger schön ist: Es ist nicht mehrsystemfähig. Weichenantriebe sind unbezahlbar und bei Ebay wird der Rest ebenfalls in Gold aufgewogen. Einmal Weichengegenbogen bitte... 9 Euro.
Da lobe ich mir dann Kato. Die Weichenantriebe sind für unter zehn Euro zu haben, es gibt drei verschiedene Weichen und wohl so ziemlich die größten industriell gefertigten Radien. Dafür ist der Mindestradius R3. Das Gleis ist zwar auch nicht wirklich Trittfest, verträgt aber deutlich mehr als C-Gleis, das praktisch schon zerbröselt, wenn es den Fuß nur kommen sieht. Auch ist das Unijoiner System der C-Gleisverbindung haushoch überlegen. Bessere Leitfähigkeit und vor allem im Schadensfall einfach austauschbar.
Hauptnachteil dieses Gleises: Der Deutsche Vertrieb kümmert sich nicht wirklich darum und so kommt es häufiger zu extrem langen Lieferzeiten. Das Gleis, mal eben kurz vor dem TB, noch anzuschaffen gerät so zum Glücksspiel. Auch dieses Gleis ist leider nicht mehrsystemfähig. Schlecht ist auch: Es gibt, außer den drei Weichen, nur eine 90° Kreuzung und sonst nichts. Ein vollständiges Gleissystem ist das für mich daher nicht. Die schlanken Weichen mit 867 mm Radius sind jedoch ein Augenschmaus.
Da ich gerne mit den Märklinisten mitspielen möchte, braucht es natürlich ein Mehrsystemfähiges Gleis. Da gibt es nur Märklin und auch nur C- oder K-Gleis. K-Gleis ist für den losen Aufbau ungeeignet und die überbreiten Punktkontakte stören erheblich die Optik. Märklin hat das K-Gleis inzwischen unzählige Male geändert. Warum an den Pukos nie etwas getan wurde, bleibt wohl Märklins Geheimnis.
C-Gleis wäre ein ideales Teppichbahngleis, wenn nur die Gleisgeometrie nicht so viele Fragen aufwerfen würde. Auch sind die vom M-Gleis abgekupferten 24,3° Abzweigwinkel der 600er Weichen alles Andere als schön anzusehen. Im schlanken Gleissortiment fehlen jede Menge Gleise. Versucht mal einen R5 mit 45° zu bauen. Da hilft nur noch der Selbstbau. Schlanke DKWs und Dreiwegweichen sind auch nicht lieferbar und eine Weiche irgendwo zwischen Spielzeug und superschlank ist auch noch nicht in Sicht.
Dennoch ist das C-Gleis, trotz seiner Macken, ein gutes Gleissystem. Hauptnachteil hier: Karies! Bestimmte Chargen dieses Gleises lösen sich mit der Zeit von selbst auf, weil die Kunstoffbettung derart versprödet, daß sie schon beim genauen Anschauen dahinbröselt. Ich hatte bisher Glück damit, mir hat es nur meine beiden Kreuzungen dahingerafft, aber wenn man den Wert aller, durch C-Gleis Karies, zerbröselten C-Gleise zusammenrechnet, kommt schon ein hübsches Sümmchen zusammen. Deshalb Finger weg von gebrauchtem Gleismaterial. Der vermeintlich billige Einkauf könnte plötzlich sehr teuer werden.
Was jetzt noch kommt, ist fast schon Selbstbau. SBT ist billigstes Flexgleis von Flexgleise.de mit einem Mittelleiterdraht versehen, auf eine Korkbettung gelegt und auf ein Holzbrett genagelt. Billiger lassen sich kaum mehrsystemfähige Trassen schaffen. SBT ist in Sachen Leitfähigkeit dem C-Gleis haushoch überlegen. die Schienenstöße bedürfen jedoch noch immer einer Überarbeitung. Genau zu arbeiten zahlt sich hinterher immer im störungsfreien Betrieb aus. Viel Lehrgeld, das wir inzwischen auf diesem Weg bezahlen mussten. Diese Trassen sind aber das Rückgrat unserer Anlage. Ich möchte sie nicht mehr missen.
Pierre