Übergabeverfahren von Mfx-Lokomotiven

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H0-Holger
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Re: Übergabeverfahren von Mfx-Lokomotiven

Beitrag von H0-Holger » 21 Mär 2010 02:08

Um mal mit ein paar Mißverständnissen aufzuräumen, die hier offenbar bestehen:
Trainspotters hat geschrieben:Während Kassel II ist zwischen Pierrenbroich und Torfmoorholm nur so geschleust worden.
Im Gegenteil, es wurde nach dem Peter-Kassel-1-Prinzip geschleust. Es gab keinen Zug in Torfmoorholm, der von Pierrenbroich aus gesteuert wurde, und auch von Torfmoorholm wurde zu keiner Zeit ein Zug in Pierrenbroich kontrolliert.
Das System ist wirklich durchdacht und funktioniert auch tadellos.
Durchdacht vielleicht, der Praxistest steht aber leider noch aus...
Was nur fehlt, ist ein Schaltplan zum Nachbau Deines Systems.
Du hast recht, außer mir kennt niemand die Gedankengänge, die zu diesem Ansatz geführt haben, so daß ohne Zeichnung schwer nachzuvollziehen ist, was mir als "Entwickler" simpel und logisch erscheint. Ich werde demnächst mal einen Plan auf den Markt werfen - das kann aber noch ein paar Tage dauern.
claus hat geschrieben:Holger Deine Variante ist für 1 System Länder mit 2 Poligen Schaltern kein grosses Problem. Bei Mehrsystem wird es da wo 3 Polige Schaltung gebraucht wird aber mit Deiner Variante Teuer, weil die 3 Pol. Ein/Aus/Ein Schalter das zigfache im Vergleich zu den 2 Poligen kosten.
Ein dreipoliger EIN-AUS-EIN-Schalter mit 3A Schaltstrom sollte reichen - Kostenpunkt 3,15 € bei Reichelt im Vergleich zum gleichen Schalter in zweipoliger Ausführung für 2,20 €. Da würde ich nicht vom "zigfachen" sprechen ;-).
2 Polige Schalter im Mehrsystembereich haben halt den Nachteil, daß man dann keine Massetrennung mehr hat.
Auch ich bin der Meinung, daß aus Sicherheitsgründen ausnahmslos allpolig getrennt und auch geschaltet werden sollte, selbst dann, wenn gemeinsame Masse theoretisch unproblematisch wäre - da bin ich mit Dir absolut einer Meinung. Aber wer sagt denn, daß Du zweipolige Schalter verwenden sollst?
Bei meinen und Pierres Pulten ist eine Durchschaltung einer Fremdversorgung möglich wenn man die lokale Versorgung ausschaltet. In der Momentanen Variante ist dabei aber auch eine Doppelversorgung des Gleise möglich. Es können als bei Fehlbedienung die Länder zusammengeschaltet werden. Deshalb wurde das da bisher nicht benutzt, sondern Primär als Fremdversorgung für ein Durchfahrtgleis bei abwesenheit des Bahnhofspersonals gedacht.
Ihr braucht nur je Schaltpult einen dreipoligen EIN-AUS-EIN-Schalter (EIN-EIN würde es wahrscheinlich auch tun), um sicherzustellen, daß Fremdstrom und Ortsversorgung nicht miteinander in Kontakt treten können.
Ein 1 System Land ist da halt einfacher.
Ja, ein Einsystemland ist einfacher zu schalten, gar keine Frage. Aber die Abhängigkeitsschaltung, die meinem Schleusengleisprinzip zugrundeliegt (und die ich in ähnlicher Form im Torfmoorholmer Stellwerk verwende), vereinfacht auch die Bedienung eines Mehrsystembahnhofs ungemein und sorgt gleichzeitig dafür, daß Fehlschaltungen wie die von Dir erwähnte Doppelversorgung eines Gleises verhindert werden. Auch die Möglichkeit unterschiedlicher Stromversorgungen innerhalb einer Fahrstraße über mehrere Trennstellen hinweg wird damit minimiert. Meiner Meinung nach würde ein Mehrsystemland sogar noch mehr von dieser Schaltung profitieren als ein Einsystemland.
Alle z.Z. bei mir in Plaung oder Bau befindlichen TB Sachen (eigener Bahnhof, eigener Bahnhof als Kopfbahnhof, SBW, SB-Kopfbahnhof) sind Fernspeisungstauglich oder Vorbereitet.
Und damit sind Eure Stellwerke ohne weitere Veränderungen für diese Art des Schleusengleises einsatzbereit.

Zurück zum Thema, dem mfx-Problem: wenn ein Land als ein Block verschaltet ist und dementsprechend eine Fremdversorgung nicht möglich ist, muß entweder klassisch mit Zwischenhalt geschleust werden (was auch mit meinem Schleusengleis ohne Zusatzaufwand möglich wäre - das wurde bei Kassel 2 bewiesen), oder mit der von Peter vorgestellten Relaistechnik. Wobei diese Relaistechnik möglicherweise dafür sorgen kann, daß beim Umschalten während der Durchfahrt durch das Schleusengleis die Stromunterbrechung von 50 ms so genau erzeugt wird, daß einerseits der Dekoder erkennt, daß er sich neu anmelden muß, und andererseits der Zug nicht stehenbleibt. Das wäre wohl mehr als nur eine Überlegung wert...

Nachdenkliche Grüße
Holger

claus
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Re: Übergabeverfahren von Mfx-Lokomotiven

Beitrag von claus » 21 Mär 2010 03:11

H0-Holger hat geschrieben:
claus hat geschrieben:Holger Deine Variante ist für 1 System Länder mit 2 Poligen Schaltern kein grosses Problem. Bei Mehrsystem wird es da wo 3 Polige Schaltung gebraucht wird aber mit Deiner Variante Teuer, weil die 3 Pol. Ein/Aus/Ein Schalter das zigfache im Vergleich zu den 2 Poligen kosten.
Ein dreipoliger EIN-AUS-EIN-Schalter mit 3A Schaltstrom sollte reichen - Kostenpunkt 3,15 € bei Reichelt im Vergleich zum gleichen Schalter in zweipoliger Ausführung für 2,20 €. Da würde ich nicht vom "zigfachen" sprechen ;-).
Ich habe für meine Schalter aber nur ca. 0,2995€ pro Stück (29,95 für 100Stck.) + Porto (6,90 zusammen für alle Auktionen) gezahlt. Ich habe 2008 200 Schalter, bunte Kappen und Kleinzeug gekauft.

Also kosten aus meiner Sicht die 3 Poligen grob das 10,5 fache.

Das war bei dem folgenden Shop
http://stores.shop.ebay.de/Sherlocks-Technikshop

Allerdings finde ich da z.Z. die Schalter (2xUM Ein/Aus/Ein) nicht mehr, nur Schalter ohne Nullstellung oder als Taster wobei die Taster wesentlich Teurer sind.

http://cgi.ebay.de/Mini-Kippschalter-2x ... 588698cf9f

http://cgi.ebay.de/Mini-KippTASTER-2xUM ... 4cee35b75a

H0-Holger hat geschrieben: Ihr braucht nur je Schaltpult einen dreipoligen EIN-AUS-EIN-Schalter (EIN-EIN würde es wahrscheinlich auch tun), um sicherzustellen, daß Fremdstrom und Ortsversorgung nicht miteinander in Kontakt treten können.
Das geht so nicht ganz, weil jedes Pult 2 mögliche Einspeisungen unterstützt. Man kann also pro Bahnhofshälfte 2 unterschiedliche Fahreten machen. Das währen mindestens 2 Schalter, bei extra geschalteten 2. Einfahrten pro Seite dann schon 4. Dann müßte man aber die Fremdversorgung noch extra zum Pult führen. Bei der komfortableren geplanten Variante kommt die Fremdversorgung über den Anschluß der das betreffende Streckengleis versorgt.

Ein voll gestückter Bahnhof erlaubt je nach Konstellation und Fähigkeit des Personals 2 - 8 im Standartfall 4 unterschiedliche gleichzeitige Fahrten, also eine Fahrt pro Streckengleis.
Im erweiterten Vollausbau können auch noch zu/von den Zusatzanschlüssen (BW oder 2. Streckengleis, Kehrschleife usw.) autarkte Fahrten erfolgen. Z.B. Ferngespeiste Fahrt aus einem BW mit eigenem Fahrpult.

Dadurch ist die Schaltung im Pult aufwendiger als wenn man nur eine mögliche Fremdfahrt hat.
Jedes halbe Gleis kann auch Strom von Rechts oder Links bekommen.
Gruß
Claus

Wenn Du willst, daß etwas getan wird mach es selbst. Dann weißt Du, daß es gemacht ist und richtig gemacht wurde.

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Re: Übergabeverfahren von Mfx-Lokomotiven

Beitrag von Peter Müller » 16 Mai 2010 01:07

Apropos Schleusung von Mfx-Lokomotiven speziell mit der Tams MasterControl: die Mfx-Adresse muss auf dem Programmiergleis zugeteilt werden. Ich hatte deshalb in Velbert das Programmiergleis über das Mehrsystempult auf die Schleusengleise aufschaltbar verkabelt (dafür hatte ich bei den Schleusengleisen den Wechselstrom weggelassen, kann durch Gleichstrom ersetzt werden). Das Aufschalten des Programmiergleises auf den Schleusengleis-Stromblock werde ich auch in Losheim wieder praktizieren, erwies sich als ganz praktisch. Mit dieser Schaltung lässt sich unabhängig von der Ausführung des Schleusengleispultes die stromlose Zeit ebenfalls einrichten.
Grüße, Peter


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