Booster und Booster-Steuerleitung

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claus
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Booster und Booster-Steuerleitung

Beitrag von claus » 10 Jun 2010 23:03

Beitrag aus *diesem* Thread herausgelöst (Peter)
der Bergische hat geschrieben:
lm249 hat geschrieben:
der Bergische hat geschrieben: ... und den anderen Boostern einen weiteren Booster geschaltet. Dieser darf keine RailCom-Datenlücke erzeugen (gannz wichtig!!).
...
Wo ist denn hier konkret das Problem? Eine meiner weiteren Ausbaustufen beim Tb soll die Einbindung von RailCom in Verbindung mit Rocrail sein.

Guido
Hallo zusammen!

Das Problem kann ich nochmals kurz erläutern:

Alle Zentralen geben an den entsprechenden Boosteranschlüssen (egal ob nun nach dem 3-poligen DCC- oder 5-poligen Märklin-Anschluß) eigentlich nur Informationen in Form von Spannungspegeln heraus. Sie können an diesem Ausgang keine höheren Strom treiben bzw. Leistung liefern. Ein Booster benötig jedoch etwas an Leistung am Eingang, damit er diese Signale am Ausgang verstärken kann. Zusätzlich entstehen auf Leitungen ebenfalls Verluste (z.B. ohmsche (Widerstand) und induktive Verluste (elektrische Feld)), die das Signal, welches die Zentrale erzeugt, auf dem Weg bis zum entlegensten Booster zusätzlich schwächt. Wenn alle Booster direkt neben der Zentrale angeordnet sind, spielt das Problem mit der langen Leitung keine Rolle. Jedoch haben diese beiden Fälle (viele anzuschließende Booster oder / und lange Verbindungsleitungen zwischen Zentrale & Booster) eines gemeinsam: Nicht alle Booster erhalten die zur Steuerung von Loks benötigten Informationen auf dem Spannungsniveau, welches sie brauchen, um die Informationen an derem Ausgang richtig zur Anlagen weiter geben zu können. Und in solchen Fällen kann ein "Zwischenbooster" genau zwischen der Zentrale und den anderen Booster, die eine Verbindung zur Anlage haben, eingebaut werden. Dieser Zwischenbooster darf keine RailCom-Lücke erzeugen, damit die Informationen von der Zentrale auch verstärkt und ohne eine Lücke (auch nicht die RailCom-Lücke) bei den anderen Boostern ankommt (so, als wäre dieser "Zwischenbooster" nicht vorhanden!). Die Booster, die dann die ankommenden Signale verstärken und an die Gleise abgeben, dürfen dann natürlich die RailCom-Datenlücke erzeugen. Somit schließt eine Lösung mit einem Zwischenbooster zur besseren Anbindung vieler Booster (z.B. ab 5 oder 6) an eine Zentrale das RailCom-Verfahren nicht aus!
Off Topik aber weiter oben schon angesprochen.

Die Variante mit einem primären Booster oder dem in der Zentrale eingebauten Booster nur zum Signalverteilen an untergeordnete Booster die dann die Anlage versorgen empfehle ich schon seit Jahren.
Die einzelnen untergeordneten Bosster dann am besten Abschaltbar, alternativ auch durch Steckerzeihen am Trafo für den Booster oder der unterbrechen der Steuerleitung zum Booster.
Viele kleine Booster + Trafo einheiten sind da flexibler als wenige grosse.

Die Kombination altem Deltacontrol im Boostermodus + 32VA Trafo hat ein gutes Preis / Leistungsverhältniss.

Als weitere Verbesserung sollten die einzelnen Booster galvanisch getrennt werden.
Dazu habe ich eine Prototypvariante seit einiger Zeit in der Erprobung.
Weitere Infos siehe hier:
http://www.teppichbahn.org/forum/index. ... =viewtopic
Gruß
Claus

Wenn Du willst, daß etwas getan wird mach es selbst. Dann weißt Du, daß es gemacht ist und richtig gemacht wurde.

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Peter Müller
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Re: Booster und Booster-Steuerleitung

Beitrag von Peter Müller » 10 Jun 2010 23:20

claus hat geschrieben:Die Variante mit einem primären Booster oder dem in der Zentrale eingebauten Booster nur zum Signalverteilen an untergeordnete Booster die dann die Anlage versorgen empfehle ich schon seit Jahren.
Das ist in der Petersburger Stromversorgung so verwirklicht:
Die Ebene "2" kann nach Bedarf unterteilt werden. Bei kleineren Anlagen reicht alleinig der Booster B-2 zur Stromversorgung. Bei größeren Anlagen versorgt der Booster B-2 nur eine Leitung für das Digitalsignal, woran die Delta-Booster angeschlossen werden, die dann dezentral den Bahnstrom erzeugen ...
Nachzulesen *hier*.

Was mir fehlt, ist die galvanische Trennung, die bekomme ich (noch) nicht selber gebaut.

Was auch noch fehlt, ist ein Konzept zur Implementierung von RailCom. Da hoffe ich einfach, dass man zukünftig irgendwelche Gerätschaften in die Leitung zum Gleis einbauen kann, die die RailCom-Lücke erzeugen und die zurückkommenden Signale auswerten. Brauchen könnte man das auf jeden Fall im Schleusengleis. Im Moment gilt es aber ganz andere Aufgaben zu stemmen.

Außerdem dürfte das für normale Länder uninteressant sein. Ein, zwei oder drei Booster mit drei oder vier Ampere jeweils werden in den meisten Fällen ausreichen.
Grüße, Peter


In der nächsten Legislaturperiode braucht Deutschland einen Verbraucherschutzverkehrsminister

Ehemaliger Benutzer

Re: Booster und Booster-Steuerleitung

Beitrag von Ehemaliger Benutzer » 11 Jun 2010 07:47

Peter hat geschrieben:
claus hat geschrieben:...

Was auch noch fehlt, ist ein Konzept zur Implementierung von RailCom. Da hoffe ich einfach, dass man zukünftig irgendwelche Gerätschaften in die Leitung zum Gleis einbauen kann, die die RailCom-Lücke erzeugen und die zurückkommenden Signale auswerten. Brauchen könnte man das auf jeden Fall im Schleusengleis. Im Moment gilt es aber ganz andere Aufgaben zu stemmen.

...
Für den Tams B-2 Booster wird dieses Teil hier angeboten: RailCom-Adapter B-2-RC für Booster B-2.
Ist zwar nur für den B-2, aber vielleicht bekommen findige Bastler heraus, wie man das Teil z.B. auch für Delta-Booster einsetzbar macht.
Zudem wäre ein RailCom-Adapter, egal von welchem Hersteller, ein weiteres Argument, RailCom endlich aus seinem bisher noch dunklem Zimmer herauszuführen. Ich denke, an der fehlenden RailComfähigkeit der vorhandenen Booster scheitert so manches Vorhaben, auf RailCom umzusteigen.

Um die zurückkommenden Signale auszuwerten, gibt es bereits folgendes Teil: RC-Link PC-Interface. Ist zwar nicht ganz günstig, aber wer weiß? Meines wissens nach kann sogar Rocrail die von dem Teil kommenden Daten auswerten.


Guido

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