Schüttgüter für den Einsatz beim Teppichbahning

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Handschuh
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Re: Schüttgüter für den Einsatz beim Teppichbahning

Beitrag von Handschuh » 30 Mär 2012 12:52

Als ich grad deinen Beitrag gelesen habe, ist mir eingefallen, dass der Vadder und ich früher bei Spur N die Verladestationen von Arnold hatten.
Dabei waren so dunkle Plastikkügelchen und das hat einwandfrei funktioniert...

Plastikkügelchen? Denkste! Wie ich gerade feststellen musste
( http://www.1zu160.net/scripte/forum/for ... at#x474361 )
wurde damals Rapssaat geliefert.

Wenn das so gut funktioniert, wie ich es in meiner kindlichen Erinnerung behalten habe, dann sollten wir das unbedingt ausprobieren!
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Bernd
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Re: Schüttgüter für den Einsatz beim Teppichbahning

Beitrag von Bernd » 30 Mär 2012 13:47

Interessant! Ich hatte bisher vor allem noch an Klee oder vielleicht auch an zerstoßenen Hydrokultur-Blähton (Seramis) gedacht.

Rapssaat wird auch gerne als Kissenfüllung für Wärmkissen benutzt - daher kenne ich es. Muss dafür allerdings vorbehandelt werden, da Raps ja extrem ölhaltig ist.

Der Großhandelspreis liegt übrigens so bei 450€ die Tonne. Damit kann man natürlich schon ein, zwei Schüttgutwagons füllen. Ob man Rapssaat auch im kleineren Gebinde im Gartencenter oder im Bioladen bekommen kann, weiß ich so ad hoc nicht. Dürfte aber rauszufinden sein :)

Viele Grüße, Bernd
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Re: Schüttgüter für den Einsatz beim Teppichbahning

Beitrag von Enno » 30 Mär 2012 19:37

Ich hab auch gerade mal ein wenig zum Thema Raps als Ladegut gegooglet:
In der Bucht gibt es doppelt gereinigte Rapssaat im 25 Kg-Sack für EUR 23,99.
Andere Angebote liegen auch so in dem Bereich von 1 EUR / kg.

Nach Angaben in Wikipedia die Rapskörner bei einen Durchmesser von 1,5 bis 2,5 (1,2 bis 3) Millimeter.

Raps scheint also auch ein mögliches, passendes und preiswertes Ladegut zu sein.

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Re: Schüttgüter für den Einsatz beim Teppichbahning

Beitrag von Handschuh » 31 Mär 2012 18:14

Ich hab mir mal Bilder angeschaut und muss sagen die Optik ist noch besser, als ich das in Erinnerung hatte.

Allerdings war mir natürlich auch nur der Größenvergleich im Verhältnis zu den N-Waggons im Gedächtnis geblieben.
Die schwarz-braune Färbung ist auch ganz passend. Scheint auch Sorten in Rot-Braun zu geben.
Somit wäre Kohle und Erz Transport getrennt möglich, was bei hoffentlich steigender Anzahl von Ver- und Entladestationen zu einem interessanten Betrieb führen dürfte :)
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Re: Schüttgüter für den Einsatz beim Teppichbahning

Beitrag von Enno » 27 Mai 2012 19:36

Hallo in die Runde,

weil hier ja in den vorhergehenden Beiträgen Raps als mögliches Transportmaterial im Schüttgutbereich angesprochen wurde, habe ich mir davon mal etwas besorgt und vergleichendes Foto gemacht.

Der Raps kat einen Korndurchmesser von 1,5 bis 2 mm.
Der Durchmesser von Hirse liegt bei 1 bis 1,5 mm.
Korngröße von Mohn: ca. 0,5 mm

Mohn und Amarant haben einen ungefähren Korndurchmesser von 0,5 mm. Der Durchmesser der Hirsekörner beträgt ca 1 mm.

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Schüttdichte von Mohn, Amarant, Hirse und Raps
Stoff        Volumen      Gewicht     Schüttdichte    Volumenbedarf
               [ml]         [g]           [g/ml]         für 100 g
Mohn           200          128            0,64           ~ 156 ml
Amarant        200          175            0,88           ~ 114 ml
Hirse          200          162            0,81           ~ 123 ml
Raps           200          136            0,68           ~ 147 ml
(Abweichungen / Schwankungen bei den obigen Angaben sind möglich, da Faktoren wie Rütteldichte, Feuchtegehalt einfließen. Alle Ladegüter sind Naturprodukte und haben daher keine 100% konstanten Eigenschaften!)


Mohn, Amaranth, Hirse und Raps lassen sich alle gut beladen und entladen.
Mohn und Raps sind Ölfrüchte.
Amarant und Hirse sind stärkehaltig (kein Öl).
Die von mir in den Bildern unten gezeigte Hirse ist mit schwarzer Tinte eingefärbt.
Die ungefärbten Hirsekörner sehen, je nach Sorte, weiß bis gelblich aus.
Auch die Körner vom Amarant haben eine gelbliche Farbe und sind ungefähr genauso groß wie die vom Mohn. Amaranth ist im Handel kaum zu erhalten, ich habe es bisher nur im Bioladen gehen.

Der Raps kann wegen seiner größeren Korngöße zu Problemen bei ML-Loks führen, wenn er im Gleisbett liegt.
Weil die Körner so groß sind werden sie nicht vom Schleifer zur Seite gedrückt. Die Körner bleiben liegen und heben den Schleifer an. Es kommt zu Kontaktproblemen; Digital-Fahrzeuge bleiben stehen.

Vom Raps habe ich mir ca 6 kg (für 10 EUR in die Kaffeekasse) bei der hiesigen Genossenschaft besorgt.

Wenn gewünscht, bringe ich den Raps zu einem der nächsten TBs mit und wir testen ihn unter Praxisbedingungen.

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Re: Schüttgüter für den Einsatz beim Teppichbahning

Beitrag von Handschuh » 27 Mai 2012 19:50

schönes Ding Enno; man merkt, dass du vom Schüttgutfach bist ;)

wie aufwendig war es denn die Hirse einzufärben?
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Re: Schüttgüter für den Einsatz beim Teppichbahning

Beitrag von Enno » 28 Mai 2012 00:41

Handschuh hat geschrieben:schönes Ding Enno; man merkt, dass du vom Schüttgutfach bist ;)

wie aufwendig war es denn die Hirse einzufärben?
Das Einfärben der Hirse geht einfacher als ich gedacht hatte. Auf die Idee bin ich gekommen, weil ich noch fast einen Liter schwarze Tinte hatte, (die nur noch rum stand, weil der Tintenstrahldrucker gegen einen Laserdrucker getauscht wurde).
Zuerst habe ich es mit 200 g probiert, weil ich nicht genau wusste wie ich die Hirse wieder trocken bekomme und wie lange das dauert. Mittlerweile habe ich 3 kg gefärbt.

Die Gesamtmenge pro Färbevorgang ist auf maximal 1 kg (trockene) Hirse begrenzt. Mehr passt nicht in das tiefe Backblech des Backofens (mit Umluft), bzw. ist beim Trocknungsvorgang nicht handhabbar.

Also ich habe 1 kg Hirse in eine Salatschüssel aus Glas gefüllt (Glas weil das keine Farbe annimmt)
Dazu habe ich 150 ml schwarze Tinte gegeben und sofort mit soviel Wasser aufgefüllt, bis die Hirse ganz bedeckt ist. Dann wird gut durchgerührt, bis sich die Tinte in dem "Brei" gleichmäßig verteilt hat.
Eventuell noch etwas Waser damit die Hirse ganz bedeckt ist. Dann über Nacht stehen lassen, damit die Hirse etwas quillt.
Am nächsten Tag wird der ganze Brei in das tiefe Backblech (Höhe ca. 4-5 cm) gegeben. Der Backofen wird auf ca 100 - 120 Grad Unterhitze und Umluft eingestellt. In die Klappe des Backofens wird ein zusammengedrehtes Handtuch gesteckt, damit das Wasser besser verdunsten kann (die Hirse soll trocknen, nicht kochen!).
Von Zeit zu Zeit wird der Hirsebrei mit einem Löffel oder Bratenwender (aus Metall) gewendet, damit nichts am Boden des Blechs festbackt und die noch feuchte Körner nach oben kommen und die trockeneren nach unten.
Nach ca. 1 Stunde ist das Wasser soweit verdunstet, das die Körner der Hirse beginnen zusammenzukleben. Dann ist die Behandlung im Backofen beendet und das Blech wird zum Abkühlen herausgenommen.
Wenn die Hirse ganz abgekühlt ist muss man sie noch etwas zwischen den Händen reiben oder mit einer Glasflasche drüberrollen, damit sich die zusammengebackenen Körner trennen. Eventuell danach noch sieben, damit entstandenes Bruchmaterial / schwarzes Stärkepulver aus den Körner entfernt wird.

Grüße Enno

PS: Ich muss zugeben doch etwas kompliziert, aber es funktioniert.
Hinweis: Die Farbe bleibt auf den Körner, so lange sie trocken bleiben. Also nicht auf hellem Teppichboden verwenden, wenn da auch noch zusätzlich Getränke verschüttet werden.

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Re: Schüttgüter für den Einsatz beim Teppichbahning

Beitrag von Handschuh » 28 Mai 2012 11:20

Alter Verwalter; du kommst auf Ideen :lol:

Also die Rapssaat und die gefärbte Hirse gefallen mir am besten.
Carsten hat gestern die Befürchtung geäußert, dass die Korngröße bei Raps vielleicht Probleme bei den Wagen von Roco machen könnte - das gilt es mal zu testen.

Bei der Hirse sehe ich das Problem, dass dort die Dichte langsam erschreckend hoch wird, oder wie siehst du das Enno? Allerdings ist hier halt keine Ölhaltigkeit gegeben ist.
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Re: Schüttgüter für den Einsatz beim Teppichbahning

Beitrag von Enno » 28 Mai 2012 22:47

Handschuh hat geschrieben:Alter Verwalter; du kommst auf Ideen :lol:
... tja eben gelernter Chemiker und selbständiger Hausmann.

Handschuh hat geschrieben: Also die Rapssaat und die gefärbte Hirse gefallen mir am besten.
Carsten hat gestern die Befürchtung geäußert, dass die Korngröße bei Raps vielleicht Probleme bei den Wagen von Roco machen könnte - das gilt es mal zu testen.

Bei der Hirse sehe ich das Problem, dass dort die Dichte langsam erschreckend hoch wird, oder wie siehst du das Enno? Allerdings ist hier halt keine Ölhaltigkeit gegeben ist.
Die Dichte von ca 0,8 bei Hirse ist schon um einiges höher als die von Mohn oder Raps. Da ist vor einem längeren Zug dann eine gut abgestimmte Doppeltraktion Pflicht ... besonders wenn die Fahrt mit dem Ganzzug über ein Brückenbauwerk gehen soll.
Die Dichte ist aber immer noch im Rahmen. Es gab hier (oder war es in einem anderen Forum) ja auch schon den Vorschlag Metallkügelchen als Ladegut zu nehmen. Da würde die Schüttdichte bei Eisen-Kügelchen bei ca. 5 bis 6 liegen.
Also dazu ist Hirse im Vergleich noch "leicht".

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Sebastian
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Re: Schüttgüter für den Einsatz beim Teppichbahning

Beitrag von Sebastian » 16 Jun 2012 14:18

Carsten und ich haben in Kassel einen kurzen Blick auf die Roco 6 Achser (Fals) geworfen und sind zum Schluss gekommen, dass Hirse hier besser passt, damit habe ich daaaamals vor dem Mohn experimentiert. Dieser verklemmt sich nicht an der Außenkante der Entladeklappen.
Auf die Laschen an der Innenseite müsste man noch einen genauen Blick werfen ob und inwieweit der Hirse hier hinein fällt und die Schließung blockiert.

Grüße!

Sebastian
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