Welche Kriterien müssen sie erfüllen?
Materialeigenschaften
Für die Schüttgüter beim Teppichbahning sind folgende Eigenschaften wichtig:
1.) Körnigkeit
2.) Kornform
3.) Korngröße
Ob sich ein bestimmtes Marerial für die Beladung, den Transport und die Entladung mit der Modelleisenbahn eignet hängt entscheidend von der Körnigkeit ab.
Mehl ist z.B. sehr fein, fließt aber schlecht, da es so fein ist, dass sich Klumpen bilden.
Feiner trockener Sand fließt gut, hat aber eine zu geringe Korngröße. Der Sand rieselt während der Fahrt aus den Waggonklappen. Sand ist also zu feinkörnig.
Zucker und Salz sind gröber, haben aber nicht die richtige Kornform. Beide Stoffe sind zu unregelmäßig "eckig" geformt. Zudem haben Zucker und Salz den Nachteil, dass beide Stoffe über längere Zeiträume Wasser anziehend sind und bei sehr hoher Lufteuchte zerfließen.
Zucker klebt dann. Salz führt zu Korrosion an den Metallteilen der Schienen und Fahrzeuge.
Die Schüttgüter müssen also auch eine bestimmte Korngröße haben.
Sind die Körner zu groß, dann fließt das Schüttgut nicht, weil sich in engen Spalten (z.B. Entladeklappe beim Waggon) und Kanälen (z.B. Auslass und Trichter im Silo) sogenannte Brücken aufbauen. Die Körner verkeilen an den Engpässen. Es kommt zur Verstopfung. Weizen, Hafer, Gerste und Reis sind z.B. zu grob für die Verwendung bei Wagen im Maßstab 1:87.
Als geeignete Stoffe mit der passenden Korngröße haben sich Mohn, Amarant, Hirse und Raps herausgestellt.
Alle vier haben eine fast kugelige Kornform, sind relativ hart und fließen deshalb im trockenen Zustand gut.
Mohn und Amarant haben einen ungefähren Korndurchmesser von 0,5 mm. Der Durchmesser der Hirsekörner beträgt ca 1 mm, bei Raps sind es 1,5 bis 2mm.
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Schüttdichte von Mohn, Amarant und Hirse
Stoff Volumen Gewicht Schüttdichte Volumenbedarf
[ml] [g] [g/ml] für 100 g
Mohn 200 128 0,64 ~ 156 ml
Amarant 200 175 0,88 ~ 114 ml
Hirse 200 162 0,81 ~ 123 ml
Raps 200 136 0,68 ~ 147 ml
Als nachteilig erweisen sich bei Mohn, Amarant, Hirse und Raps, dass sich die Körner beim Fließen über Kunststoffoberflächen elektrostatisch aufladen. Dies läßt sich aber nicht vermeiden. Die Größe und Stabilität der elektrostatischen Aufladung hängt von den Kunsttstoffen und der Luftfeuchtigkeit ab.
Bei trockner Heizungsluft im Winter ist sie ausgeprägter als im Sommer bei schwül-warmem Wetter.
Bei Mohn kann als ölhaltige Frucht auch noch der Effekt auftreten, das aus zerdrückten / eingeklemmten Körnern das Öl dann auf der Oberfläche haftet und die Körner deshalb untereinander verkleben oder auch an der Oberfläche des Waggons oder Silos kleben bleiben.
Bei Raps kann dieses Problem prinzipiell auch auftreten; die Rapskörner verklemmen sich wegen ihrer Größe nicht so leicht und sind in ihrer Struktur auch etwas stabiler als Mohn.
Editiert: Schüttdichten neu bestimmt, alle Daten aktualisert und die für Raps hinzugefügt.