Doppelte Adressen bei Weichendecodern ein Problem?

Anfängerfragen und Alles, was mit Teppichbahn-Technik zu tun hat, aber nicht in die anderen Foren der Kategorie Technik passt
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Doppelte Adressen bei Weichendecodern ein Problem?

Beitrag von Delreen » 22 Okt 2010 10:00

Hallo zusammen!

Da ich in einem Vorbereitungs-"Thread" (... diese Anglizismen, brrrrr ;) ...) von Losheim 2 gelesen habe, dass nun auch über die doppelte Vergabe von Weichendecoder-Adressen nachgedacht wird, hat mich dies als Anfänger in diesem Bereich doch etwas stutzig werden lassen. Kann mir jemand erklären, wieso eine doppelt belegte Weichenadresse bei "Ländern", die durch "Schleusengleise" oder "stumpfe Trennstellen" elektrisch voneinander getrennt sind, ein Problem darstellen? So, wie ich das verstehe, dürfte doch das "Digital-Weichen-Stell-Signal" (... ich sollte morgens den Kaffee etwas reduzieren bei solchen Wortungetümen ...) einer Zentrale bzw. Steuerung die "Trennstelle" nicht überspringen können, oder mache ich da einen Denkfehler?
Zuletzt geändert von Delreen am 25 Mai 2012 18:07, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Doppelte Adressen bei Weichendecodern ein Problem?

Beitrag von Peter Müller » 22 Okt 2010 10:15

Nee, Du denkst richtig. Aber in Losheim soll es einen großen Bereich mit einem gemeinsamen Digital-Signal geben (eine Master-Station und viele Slave-Stationen), und da darf jede Adresse nur einmal vergeben sein. Die Länder, die über Schleusengleise an diesen großen gemeinsamen Bereich angeschlossen sind, sind autark und müssen ihre Adressen nicht abstimmen.
Grüße, Peter


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Re: Doppelte Adressen bei Weichendecodern ein Problem?

Beitrag von Ehemaliger Benutzer » 22 Okt 2010 10:30

Was mir bei der Thematik einfällt: Darf es Überlappungen von MM und DCC Adressen geben? Hat sich da schon mal jemand Gedanken drüber gemacht?
Delreen hat geschrieben:Hallo zusammen!

Da ich in einem Vorbereitungs-"Thread" (... diese Anglizismen, brrrrr ;) …).,
...
Finde ich in diesem Fall nicht, da die Idee der Foren aus dem englischsprachigen Raum kommt. Hier wurde also etwas nicht künstlich mit einem Anglizismus belegt, sondern es ist in meinen Augen lediglich ein Fachbegriff. Bei diesem Begriff gibt es wohl auch die wenigsten Missverständnisse.

Gruß

Guido

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Re: Doppelte Adressen bei Weichendecodern ein Problem?

Beitrag von Delreen » 22 Okt 2010 10:57

Hallo zusammen!

@Peter: Danke für die Erklärung. Dann kann ich also meine C-Gleis- und M-Gleis-Weichen, die ich mit internen Decodern versehen habe, auch weiterhin einsetzen. Jetzt müsste ich nur noch eine wirklich gute Lösung für ein automatisches Schleusengleis finden, die ich auch mit meinen beschränkten Fähigkeiten nachbauen kann. Zwar klappt das Löten ganz gut, aber mit dem Entwickeln und Bauen von elektronischen Schaltungen habe ich es nicht so ... :oops:.

@Guido: Ich denke mal, das sich die beiden Digitalprotokolle nicht "beißen". Was die Anglizismen betrifft, wehre ich lieber den Anfängen :P. Deutsch ist eine schöne Sprache und wunderbar geeignet, sich (nicht nur bei Gericht) verständlich auszudrücken. Das muss ich aber auch meinen Kollegen des öfteren mal aufs Auge drücken, wenn diese mit ihrem "Fachchinesisch" anrücken und Eindruck schinden wollen ;).

Mit freundlichen Grüßen


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Re: Doppelte Adressen bei Weichendecodern ein Problem?

Beitrag von Ehemaliger Benutzer » 22 Okt 2010 11:28

Delreen hat geschrieben:...

@Guido:... Was die Anglizismen betrifft, wehre ich lieber den Anfängen :P. Deutsch ist eine schöne Sprache und wunderbar geeignet, sich (nicht nur bei Gericht) verständlich auszudrücken. Das muss ich aber auch meinen Kollegen des öfteren mal aufs Auge drücken, wenn diese mit ihrem "Fachchinesisch" anrücken und Eindruck schinden wollen ;).

...
Auch wenn es es jetzt OT wird. Den Kampf habe ich aufgegeben, sogar im beruflichen. Dort kann ich nach § 87 AO immer zumindesdt ins deutsche übersetzte Dokumente anfordern. Aber prüf mal ein Unternehmen mit internationalen Geschäftskontakten. Davon gibt es in Hamburg mehr als genug. Da muss man die Realitäten anerkennen und zumindest englischsprachige Dokumente hinnehmen. :shock:

Und Fachtermini sind gelegentlich in Fremdsprachen. Gerade die Juristen bedienen sich gerne (und auch häufig überflüssigerweise) in der lateinischen Sprache (Beispiel: "in dubio pro reo", "pro rata temporis"). Das sind jedenfalls meine Erfahrungen. ;)

Ich hoffe, dass Du jedenfalls nicht einer dieser "Musterjuristen" bist, aber andererseits haben Fachbegriffe ihren Sinn. Außerdem sind wir hier auch schon ein wenig international, siehe Eric.

Gruß

Guido

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Re: Doppelte Adressen bei Weichendecodern ein Problem?

Beitrag von Delreen » 22 Okt 2010 11:47

Hallo zusammen!

@Guido (auch von mir ein letztes Mal "off-topic", also "Weg-vom-Ursprungsbeitrag" :lol:):

Mir ist schon klar, dass man sich heutzutage diverser Fremdsprachen bedienen muss, um im internationalen Geschäft nicht völlig als Dinosaurier (oder FDP-Generalsekretär :P) dazustehen. Allerdings sehe ich es nicht ein, wieso in einer "innerdeutschen" Kommunikation derartige fremdsprachliche Begrifflichkeiten immer mehr Überhand nehmen müssen.

Diese Unsitte wurde ja schon so weit getrieben, dass in unserem Land englisch klingende "Kunstworte" geschaffen werden, welche bei Anwendung im englischsprachigen Ausland nur unverständliches Schulterzucken hervorrufen. Jeder, der wie ich in London einen Passanten schon einmal nach einem "Handy" gefragt hat, wird mich verstehen ... :roll:.

Auch in meiner anwaltlichen Tätigkeit habe ich mich immer bemüht (und bemühe mich noch), juristische Fachtermini für das insoweit nicht ausgebildete "Publikum" zu übersetzen. Was von vielen leider übersehen wird: Über jedem Urteil stehen im "Rubrum"(x), d .h. der dem Schriftstück vorangestellten kurzen Zusammenfassung seines Inhaltes, die einleitenden Worte: "Im Namen des Volkes". Diese Formulierung ist Ausdruck dafür, dass die Rechtsprechung wie alle Staatsgewalt gemäß Art. 20 Abs. 2 Satz 1 GG vom Volk ausgeht. Bei korrekter Anwendung dieses Grundsatzes sollte dann das Volk aber auch ohne Jura-Studium verstehen können, was dort ausgeurteilt worden ist. Ansonsten wäre diese Formulierung nutzlos. Also: Fachintern gerne mit Fachtermini; gegenüber der Öffentlichkeit lieber darauf verzichten. Diese "Dienstleistung" wird auch von meinen Mandanten bisher gut angenommen.

Mit erklärenden Grüßen


Delreen

(x)Die Bezeichnung "Rubrum" leitet sich übrigens aus dem lateinischen Wort "rubrum" für "rot" ab, da dieser Teil des Schriftstücks früher mit roter Tinte geschrieben wurde.
Mit freundlichen Grüßen


Delreen

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Re: Doppelte Adressen bei Weichendecodern ein Problem?

Beitrag von Peter Müller » 22 Okt 2010 12:04

lm249 hat geschrieben:Was mir bei der Thematik einfällt: Darf es Überlappungen von MM und DCC Adressen geben? Hat sich da schon mal jemand Gedanken drüber gemacht?
Es gibt Zentralen, die lassen zu, dass eine Adresse mehrfach "angelegt" wird (auch mehrfach MM oder mehrfach DCC). Aber es kann immer nur das Signal für eine davon auf's Gleis geschickt werden.

Es gibt Decoder, denen ist es egal, ob das Signal im MM- oder im DCC-Protokoll empfangen wird, sie hören darauf.

Daraus leite ich ab: eine Adresse kann immer nur einmal aktiv sein. Selbst, wenn es theoretisch technisch möglich wäre, eine Adresse getrennt nach MM und DCC wie zwei Adressen zu nutzen, so wird das in der Praxis nicht gelingen.
Grüße, Peter


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Re: Doppelte Adressen bei Weichendecodern ein Problem?

Beitrag von Ehemaliger Benutzer » 22 Okt 2010 12:24

Meine Idee war die folgende:

Bahner A hat nur Weichen-Decoder mit MM-Adressen, Bahner B mit DCC-Adressen.
Hier ist für mich die Frage, ob hier gleiche Adressen möglich sind.

Leider kann ich das hier nicht ausprobieren, da meine Tams MC je 4´er Adressblock eine Zuweisung entweder MM oder DCC haben möchte. Beides gleichzeitig geht nicht.

Aber andererseits hat sich das Problem für mich daher natürlich erledigt.

Oder geht das in Rocrail?

Also alles nur graue Theorie. In der Praxis besser jeden Adressblock eindeutig vergeben und gut ist.

Guido

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Re: Doppelte Adressen bei Weichendecodern ein Problem?

Beitrag von Peter Müller » 22 Okt 2010 12:40

lm249 hat geschrieben:Meine Idee war die folgende:

Bahner A hat nur Weichen-Decoder mit MM-Adressen, Bahner B mit DCC-Adressen.
Hier ist für mich die Frage, ob hier gleiche Adressen möglich sind.
Auch das wird in der Praxis nicht gehen, selbst wenn es technisch theoretisch möglich wäre.

Weder die Adressen von Fahrzeugen noch die von Magnetartikeln werden doppelt vergeben werden können.


Das einzige, was geht: Weichenadresse mit "1" gleichzeitig wie Fahrzeugadresse mit "1".
Grüße, Peter


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Re: Doppelte Adressen bei Weichendecodern ein Problem?

Beitrag von Sebastian » 22 Okt 2010 14:55

@ Delreen:
Automatische Schleusengleise sind sicherlich eine Klasse für sich, da denken und basteln einige drauf rum...

Zum Schleusengleisbau - so elektronisch kompliziert ist die einfachste manuelle Variante es gar nicht! Man braucht für ein Schleusengleis also ein isolierter Gleisabschnitt zwischen 2 Ländern einen Kippschalter mit 2 UM. Heißt, es werden wenn der Schalter umgelegt wird, 2 Kontakte gleichzeitig umgelegt. Der Schalter hat also 6 Anschlüsse, 4 verwenden wir als Eingänge (2 für den Bahnstrom aus Land a als und 2 für Land b ), und die letzten 2 Kontakte als Ausgang, an die das Schleusengleis geklemmt wird. Dann brauchts im Grunde nur noch eine Menge langer Kabel je nachdem wo der Schalter sitzen soll.
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