Begonnen hat alles am Samstag um 10:00 Uhr. Zuerst habe ich den Boden 1:1 nach dem letzten am 15.12.2009 im Thread "Raumaufteilung" veröffentlichten Plan mit Markierungsstreifen versehen. Kurze Zeit später schon kam Martin, erkannte seinen Claim, und baute einfach mal in 30 Minuten sein Land auf. Es war zwar Martins erstes Teppichbahn-Treffen, aber so gut wie er organisiert und ausgerüstet war, zeigte sich der wahre mobile H0-Bahner: echt bemerkenswert.
Noch vor 12:00 Uhr kamen Carsten und Felix. Carsten war Treffens-Neuling, was ihn nicht daran hinderte, ebenfalls ruck-zuck betriebsbereit zu sein. Felix bezog sein Areal genau so wie kurze Zeit später Johannes, der alles zuhause bereits Probe-aufgebaut hatte und mit der Verstärkung von Sohn, Freund und Freundes-Vater ein eingespieltes Team darstellte.
Mit der Aschaffenburg-Truppe wurde es dann langsam eng. Zu eng, wie fast einhellig bei der abschließenden Reflexion bemerkt wurde. Felix bekam Verstärkung, Nopag installierte das Netzwerk (welches auf diesem Treffen sein Potential noch nicht ausspielen konnte, weil ich erst die Notlösung und Rückfall-Ebene mit Karteikarten in Betrieb sehen wollte) und die verbindende SBT-Strecke hinten an der Wand entlang wurde fertig verlegt. Um 18:00 Uhr gab es die erste warme Mahlzeit und alles, was bisher angeliefert und aufgebaut war, war auch betriebsbereit. Jeder hatte sich an seinen Claim gehalten, bis hier hin lief alles wunderbar nach Plan.
Einer fehlte noch: Pierre! Für 12:00 Uhr angekündigt, trudelte er gegen 18:30 Uhr endlich ein. Bei den bisherigen zwölf Treffen war er immer zu spät gekommen und es war natürlich Schwachsinn von mir, anzunehmen, er käme gerade beim 13. Treffen endlich mal pünktlich. Ich entschuldige mich dafür. Als eigentlich "alter Hase" brauchte er erheblich länger als alle anderen, sein Material betriebsbereit zu machen oder besser noch, machen zu lassen. Und er hatte auch als einziger Fehler in seinen "fertig" gemeldeten Bahnhöfen und Schleusengleisen (nicht getestet und Probe gefahren), so dass, als Sonntag dann endlich auch die 2-Leiter-Züge auf die große Tour geschickt werden konnten, immer noch Nacharbeiten zu erledigen waren. Mit Pierres Ankunft war das alte chaotische Teppichbahn-Feeling zurückgekehrt. Seine Bahnhöfe und Gleisarrangements passten auch nicht in die zugewiesenen Flächen bzw. waren gar nicht danach geplant.
Ich hatte Teppichbahnning genau so kennen gelernt und lange Zeit angenommen, dass es überhaupt nicht anders möglich wäre. Das ist völliger Blödsinn, denn jedem Neuling gelingt es um Welten besser, sein Material zu managen.
Zum Schluss wurde der arme Norbert noch "angeschlossen", der lange auf die Fertigstellung der äußeren Strecke warten musste, und dann stand endlich die gesamte Anlage verschlungen wie ein Darm. Sonntag wurde noch bis tief in die Nacht gefahren.

Warum schreibe ich kritische Dinge hier und nicht im internen Bereich? Ich stelle mir eine Wiederholung der Veranstaltung vor und möchte möglichen Teilnehmern die Befürchtung nehmen, erkannte Missstände noch einmal zu erleben. Pierre ist der erste Teppichbahner, der auf von mir ausgerichteten Treffen bis auf weiteres den Status "Problem-Aufbauer" bekommt und mit seinem Material in einen abgetrennten Bereich verlegt wird. Von dort kann er mit seinen Zügen in den Rest der Anlage schleusen. Die Schleusengleise verlege ich. Nur wer ausdrücklich zustimmt, dessen Material fährt durch bis Pierres Bahnhof. Die Schaltung der Gleise war nicht nachvollziehbar, Strom wo keiner sein sollte, und ein geplatzter Kondensator wegen Überspannung. Außerdem tritt Pierre dann hoffentlich keine Züge mehr vom Gleis, was er mit Abstand am besten kann.
Meine nächste Veranstaltung bekommt anstelle des Verhältnisses zwei Anteile Gleise zu einem Anteil Wege das umgekehrte Verhältnis. Sollte es dadurch erstmals zu einer Begrenzung auf weniger Länder kommen müssen, werde ich Pierre zuerst eine Absage erteilen. Sollte jemand anderes komplexere Dinge als lediglich Gleise von Pierre im allgemeinen Anlagenteil verwenden wollen, möchte ich ein Konzept vorgelegt bekommen, wie Verdrahtungsfehler vermieden werden.
Der Fall Pierre gilt damit für mich als gelöst. Ich bin mir übrigens ziemlich sicher, dass Pierre in seinem Separee eine super Leistung abgeben wird, sofern er sich der Aufgabe stellt. Das er seinen Willen dazu einsetzen kann, hat er bei der Abreise bewiesen.
Der Rest des Events war durch die Verzögerungen zum Glück nicht gelähmt, sondern konnte nach dem Prinzip der vielfach vernetzten Bahnhöfe durchgängig fahren (Zeichnung links oben). Bisher war uns ja immer die Hauptstrecke ausgefallen und dadurch ein regelrechter Kollaps eingetreten (Bild rechts unten).

Auch für alle anderen teilnehmenden Länder war es so möglich, sich für kurze Zeit "geschlossen" zu melden, ohne den anderen das Fahren unmöglich zu machen. Und wenn eine Lok in einem bestimmten Land Probleme bereitete, so schickte man sie eben in ein anderes Land. In dem kleinen Raum waren dadurch allerdings nur sehr kurze Strecken zwischen den Bahnhöfen möglich, und die dann auch noch teilweise uneinsehbar unter dem großen Billardtisch verborgen.
Die feudale Unterbringung in Zimmern mit Dusche, wohlig warmem Tagesraum und regelmäßigen Mahlzeiten habe ich genossen, ebenso die kurzen Wege. Schließlich sind solche Treffen Teil der wenigen Tage Urlaub im Jahr, die ich habe. So muss es eigentlich normal sein.
Für mich war es das fünfte TB und erstmalig eine Veranstaltung, bei der mein Bahnhof von der Fertigmeldung bis zum Abbau durchgängig Betrieb machen konnte.