Nachdem die Kälte nun mit aller Macht zugeschlagen hat und die Schienen kaum noch trocken werden, ist die Zeit des Außenbetriebes für dieses Jahr vorbei; die fallenden Blätter tun ihr übriges um den Bahnverkehr jetzt einstellen zu müssen.
Heute drehten die Züge zum letzten Mal im Freien ihre Runden, die ständig nachfallenden Blätter beeinträchtigten den Bahnverkehr aber erheblich. In den meisten Fällen schoben sich die Blätter zwischen Mittelleiter und Schleifer, sodass die Loks einfach stehen blieben. So macht das Gartenbahning einfach keinen Spass mehr, im nächsten Frühjahr sieht es wieder besser aus ;-)

Seit Anfang April liegen die M-Gleise jetzt ununterbrochen draußen und haben so manchen Regen, Hagel und auch Stürme überstanden. Bis auf die Schienenoberkanten und den obersten Punkt der Mittelleiter hat sich bisher noch immer kein Rost gebildet, das Ergebnis einer guten Konservierung. Zwecks Stromabnahme müssen diese frei von Konservierung bleiben, eine allzu schnelle Rostbildung wurde durch ein abreiben mit Benzin verhindert. Diese Prozedur muß allerdings alle paar Tage wiederholt werden, sonst blüht der Rost nachher umso besser :-(

So sehen die Gleise nach vier Wochen ohne Benzinbehandlung aus:


Diese Stelle liegt ständig im Schatten, deshalb trocknen die Schienen hier nur sehr langsam. Trotz allem sind aber nur bestimmte Stellen an den Gleisen befallen, die Schienen an sich sind rostfrei. Auch die Unterseiten sind aufgrund ihrer Teerbehandlung hervorragend geschützt, selbst tagelange Nässe perlt hier einfach ab.



Letzte Fahrt in lauer Nachmittagssonne: Hier sind die Gleise in wesentlich besserem Zustand aufgrund ihrer freien Lage, die Sonne kann hier ungehindert "draufballern" und für eine schnelle Trocknung sorgen.


Lassen wir die Saison 2009 nochmal Revue passieren, auch die Kehrseiten des Gartenbahnings sollen hier mal gezeigt werden. Wer eine LGB-Gartenbahn betreibt weiß wie viel Mühe es macht die Fahrstrecke sauber und den Bewuchs im Zaum zu halten. In Spur H0 ist das Ganze noch wesentlich aufwändiger, eine Vielzahl von zusätzlichen Faktoren kann die Züge zum entgleisen bringen.
Ende Mai richtete ein Gewittersturm erhebliche Schäden an der Anlage an, umherfliegende Teile und abgerissene Äste trafen die beiden großen Brücken schwer, die Wucht eines herabstürzenden zentnerschweren Astes machte mehrere Schienen unbrauchbar. So sah die Anlage am Tag danach aus, die größten Schäden sind hier schon beseitigt worden:


Überall Chaos, der Brückenaufbau im Hintergrund wurde irgendwo ins Nirwana gefegt. Erst danach kam ich auf die Idee, vor jeder Wetterwarnung die gefährdeten Abschnitte abbauen und in Sicherheit zu bringen.


Ende Juni kamen die großen Regenfälle, drei Tage lang goß es bei uns wie aus Kübeln. Bis auf ein paar leichte Trassenverschiebungen gab es aber keine nennenswerten Schäden an der Anlage:


Die hochgelegten Trassen waren von Anfang an eingeplant, bei Starkregen kann das Wasser hier noch erheblich höher steigen. Bisher sind die Schienen aber immer im "trockenen" geblieben ;-)


Blick von oben auf die beiden Brücken. Der natürliche Bach lässt das Ganze noch wesentlich besser zur Geltung kommen ;-)


Vier Wochen später dann ließ der große Kirschbaum seine Früchte fallen, zwei Wochen lang war ein Fahrbetrieb praktisch unmöglich gewesen. In der nächsten Saison soll gegen den Kirschenregen eine große Plane gespannt werden, so viel wie in diesem Jahr hatte der Baum noch nie abgeworfen...


Über die Hälfte der Anlage ist mit matschigen Kirschen übersät, hatte es leider versäumt rechtzeitig dagegen eine Schutzplane zu spannen :-(


In der nächsten Saison soll die Anlage noch um einiges erweitert werden, das passende Gelände dafür ist schon gefunden. Die nächsten paar Tage werde ich mich aber erstmal mit dem Abbau der Schienen beschäftigen, diese sollen gründlich gereinigt werden und wo es erforderlich ist wird auch die Konservierung nachgebessert.
Zum Abschluss möchte ich nochmal ein paar Impressionen von der diesjährigen Saison zeigen:


Am Tag des Aufbaus, die frisch konservierten Schienen glänzen in der Sonne


Zwei neu angelegte Tunnel in der Abendsonne


Die hintere Kehrschleife


Neu eingeschotterte Strecke


Ausfahrt aus dem ersten Tunnel an der Steigung


Ein D-Zug mit einer 50-er und Rückenwind ;-)


Absolute Grenzlast an der Steigung


Heutige Abschlussfahrt bei Bodenfrost


Gruß Geri